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Sonntag, 22. Mai 2016

Divine Mercy


GÖTTLICHE BARMHERZIGKEIT so nahe wie noch nie zuvor  // Auf nach Krakau
                                                                                         
                                                                                                                Post von Dominik


Wenn wir an Jesus denken, welches Bild haben wir vor Augen? Sehen wir das Neugeborene aus dem Stall Betlehem, welches liebevoll im Schoß Mariens liegt? Erscheint uns ein Bild vom jugendlichen Jesus, der ohne die Kenntnis der Eltern in der Synagoge Schriftgelehrte belehrt? Oder sehen wir den Jesus vom Kreuz, welcher inmitten der Todesqual der Sünder gedenkt und beim Vater um Vergebung bittet? Oder aber erscheint uns ein Bild vom siegreichen Jesus, der im österlichen Glanz zu seinem Vater aufsteigt? Ja, wir brauchen alle diese Bilder.



Die Tage, wo einfach nichts gelingen will und wir uns total unbrauchbar fühlen, bringen in uns wieder nostalgische Grundbedürfnisse hervor, wie Geborgenheit und Sicherheit, welches ein Säugling im Schoße seiner Mutter findet. In dieser Zeit kann es nicht schaden, den Blick auf das kleine Jesuskind zu richten, auf die aufstrahlende Sonne, welche mit der Zeit immer mehr an Leuchtkraft bekommt. 
An anderen Tagen, an Tagen des Ungehorsams, sind vor allem wir Jugendliche der Gefahr ausgesetzt, uns in Auseinandersetzungen zu verstricken, die später nicht mehr so leicht zu lösen sind. Menschlich ist es allemal, dass man hin- und wieder „aus Prinzip“ trotzig gegenüber den Eltern oder Autoritätspersonen auftritt. Auch hier schadet es nicht, wieder einen Blick auf Jesus zu werfen – diesmal auf den 12-jährigen Jesus im Tempel. Das Lukas-Evangelium berichtet, dass Jesus in Jerusalem zurückblieb, ohne dass es seine Eltern merkten, obwohl er genau wusste, wann man den Heimweg wieder antreten muss. Nachdem sie ihn aufgefunden haben, nimmt er zunächst die Besorgnis der Eltern zur Kenntnis, ohne sich groß recht zu fertigen. Im Abschluss schreibt der Evangelist Lukas „Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam“. Und er war ihnen gehorsam. Gehorsam ist ein riesiges Wort. Es verlangt zunächst einmal die richtige innere Haltung und ein Gefühl der Solidarität. Das sogenannte Sich-Einfügen, wie es uns bereits Jesus in seinen Jugendjahren vorgezeigt hat. Er hat sich als Mensch, trotz seiner Gottesnatur, perfekt an die Gruppe (der Menschen, aus Solidarität, angepasst, auch wenn er vielleicht nicht immer von Ideen oder Handlungen -  auch seitens der Eltern -  überzeugt war). 
Wiederum andere Erfahrungen wollen aus uns das Leben aussaugen und die Tür aller Hoffnung verschließen. Solche Versuchungen und scheinbar hoffnungslosen Situationen können auf menschlicher Ebene unmöglich gelöst werden – der Verstand kommt da unmöglich mit. Ein Blick auf unseren Erlöser am Kreuz lehrt uns, dass der sterbende Jesus bei den letzten Atemzügen für  seine Verurteiler, die ihm noch die letzten spottenden Worte zuschreien, um Vergebung beim Vater bittet. Ja, gibt es sowas? Ein Sterbender schenkt, in seinen Sterbensmomenten, Leben - in dem er um die Verzeihung der (Tod)Sünden bittet. Lassen auch wir uns immer wieder erneut beschenken.

All diese Bilder verbindet Eins: Barmherzigkeit
Das kleine Jesuskind ist ebenso Barmherzigkeit wie der jugendliche Jesus. Das kleine Jesuskind als Barmherzigkeitsgeschenk von unserem Vater für uns. Auserwählt, vom Vater, um der Welt zu zeigen, dass wir auserwählt sind. Der jugendliche Jesus, der aus reiner Barmherzigkeit und Wohlwollen, mit dem richtigen Vorsatz, seinen Eltern den Alltag erleichtern will. Der Jesus am Kreuz, mit seinem barmherzigen Blick vom Kreuz, den Sündern vergebend. Der siegreiche Jesus, der uns aus Barmherzigkeit das ewige Leben schenkt und uns in sein Licht mithineinzieht.

Was ist passiert in den Jahrhunderten, dass Jesus diese so wichtige Nachricht der Barmherzigkeit auffrischen musste? Die heilige Faustina Kowalska wurde als Empfängerin ausgewählt, um der Welt die offenbar in Vergessenheit geratene Wichtigkeit der Barmherzigkeit zu überbringen. Mit den Worten „Zeichne mich, so wie du mich siehst. Ich will, dass die ganze Welt dieses Bild von mir sieht“, hat Jesus Faustina seinen Auftrag übermittelt. Das Gnadenbild vom Barmherzigen Jesus ist das vermutliche bekannteste Jesusgemälde bis dato. Ein Bild, das all seine Lebensjahre und sein Wirken umfasst.
Im Jahre 1943 - zehn Jahre nach dem Malen des ersten Bildes des Barmherzigen Jesus in Vilnius, Litauen, und fünf Jahre nach dem Tod der Schwester Faustina in Krakau - hat sich im Orden der Muttergottes der Barmherzigkeit in Krakau – Lagiewniki -  der Kunstmaler Adolf Hyla gemeldet. 
Er wollte ein Bild anfertigen und es der Ordenskapelle als ein Dankbarkeits-Weihegeschenk für die Rettung seiner Familie aus den Kriegsunfällen schenken. 
Die Schwestern haben das Malen des Bildes vom Barmherzigen Jesus vorgeschlagen. Sie haben dem Künstler als Muster das erste Bild, das von Kazimirowski in der Beteiligung der Schwester Faustina gemalt worden war, vorgestellt. Sie haben auch die Beschreibung des Bildes, die in dem Tagebuch der Hl. Faustina gegeben sind, beigefügt. Der Künstler hat das Werk nach seinem eigenen Einfall gemalt. Weil das geschenkte Bild wegen seiner Größe zum Altar in der Kapelle der Schwestern nicht gepasst hat, hat die Mutter Irena Krzyzanowska das zweite Bild bestellt. Dieses Bild wurde im Jahre 1944 geweiht und in der Ordenskapelle in Krakau untergebracht, wo es bis heute verehrt wird.


Im Jahr 2000 hat der hl. Papst Johannes Paul II. Sr. Faustina heiliggesprochen:

„Meine Freude ist fürwahr groß, der ganzen Kirche heute das Lebenszeugnis von Schwester Faustyna Kowalskagewissermaßen als Geschenk Gottes an unsere Zeit vorzustellen. Die göttliche Vorsehung hat das Leben dieser demütigen Tochter Polens ganz und gar mit der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts verbunden, das wir gerade hinter uns gelassen haben. So hat ihr Christus zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg seine Botschaft der Barmherzigkeit anvertraut. Diejenigen, die sich daran erinnern, weil sie Zeugen der Ereignisse jener Jahre waren und das schreckliche Leid von Millionen von Menschen miterlebten, wissen nur zu gut, wie notwendig die Botschaft von der Barmherzigkeit war“                                                    hl. Johannes Paul II.



Der hl. Johannes Paul II., welcher ja selbst in Krakau seine Heimatstätte hatte, von wo er sich auf den Weg zum Konklave machte, sagte einmal: "Hier, in diesem Land bin ich geboren. Hier, in Kraków, habe ich den Großteil meines Lebens verbracht (...) Hier auch habe ich die Gnade der Berufung zum priesterlichen Dienst erfahren (...). Hier auch, in der Wawel-Kathedrale wurde mir die Bischofsweihe erteilt“. Nicht zuletzt ist ja J.P. II. der Initiator des WJT schlechthin. Der Kreis schließt sich nun. wenn man bedenkt, dass heuer der amtierende Papst Franziskus das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen hat und dass der derzeitige Erzbischof von Krakau  jahrelang persönlicher Sekretär des Hl. Johannes Paul II. war.  

Lasst uns den Worten des hl. J.P. II. gerecht werden:

"Ihr seid die Zukunft der Welt!" Ihr seid die Hoffnung der Kirche!  


"Ihr seid meine Hoffnung!"

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